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Im Gewerbegebiet Unterstrogn ist kein Lebensmittel-Einzelhandel erlaubt: Vielen Bockhorner Gemeinderäten war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, als Bürgermeister Lorenz Angermaier in der Sitzung am Donnerstag die Stellungnahme der Regierung von Oberbayern verlas. Nun startet die Verwaltung einen erneuten Versuch, hofft auf ein Umdenken in München.
VON FRIEDBERT HOLZ
Unterstrogn – Im Bebauungsplan-Entwurf für die Erweiterung des kleinen Gewerbegebiets nahe der B 388 war bisher die Zulassung von Einzelhandelsbetrieben ausgeschlossen (wir berichteten). Bevor nun ein Plan ins endgültige Verfahren gebracht werden sollte, informierte sich die Gemeinde bei der Regierung. Die Behörde erklärte, dass solche Betriebe „nur in zentralen Orten ausgewiesen werden dürfen“. Eine Ausweisung von Flächen dafür „hat an städtebaulich integrierten Standorten zu erfolgen“. Nur so sei eine verbrauchernahe Versorgung gewährleistet. Deshalb und auch aus Gründen minimierten Flächenverbrauchs seien nur Standorte zu bewerten, „die innerhalb eines baulich verdichteten Siedlungszusammenhangs mit wesentlichen Wohnanteilen“ liegen. Außerdem müssten hierbei „ein anteiliger fußläufiger Einzugsbereich und eine Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr gewährleistet“ sein. Diese Kriterien würde ein Standort im Gewerbegebiet jedoch nicht erfüllen.
Dagegen regte sich im Rat Widerstand. Walter John (Grünbacher Liste) argumentierte, dass der Hauptort Bockhorn mit seiner Bebauung quasi ans Gewerbegebiet angrenze. Franz Auer (CSU) warf ein, dass sich in unmittelbarer Nachbarschaft bereits ein Getränkehandel befinde und unter möglichen Bauwerbern für das neue Gebiet auch Einzelhandelsfirmen sein könnten. Sein Parteikollege Bernhard Stein ergänzte, dass dort eine Bushaltestelle vorhanden sei, ein Radweg von Grucking nach Unterstrogn geplant werde und der vorbeiströmende Durchgangsverkehr auf der B 388 zusätzliche Kundschaft mit sich bringe.
Gleichzeitig erinnerte Martin Haindl (FWG) daran, dass schon frühere Versuche, Lebensmittel-Einzelhandel dorthin zu bringen, gescheitert seien. Und Ludwig Molocher (AfD) gab zu bedenken, dass nahezu jeder, der in Bockhorn wohne und ein Auto besitze, „täglich mehrfach an Supermärkten vorbei fährt und dabei Lebensmittel einkaufen kann“. Schließlich schlug Angermaier vor, der Regierung nochmals Argumente vorzutragen. „Bis dahin muss die finale Beratung über den Bebauungsplan dort noch ruhen, es wird aber wohl in jedem Fall schwierig“, sagte er.
September 12, 2020 at 05:00PM
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Bockhorn: Regierung untersagt Supermarkt - Merkur.de
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