Köln/Düsseldorf/Berlin -
Der Supermarkteinkauf bleibt häufig unangetastet, wenn Menschen weniger ausgeben wollen, essen muss man schließlich. Dabei kann es auf Dauer schon viel bringen, sein Kaufverhalten nur minimal zu ändern. US-Amerikanerin Anna Newell Jones konnte so umgerechnet 16.000 Euro in einem Jahr einsparen.
Dabei sind Eigenmarken deutlich günstiger: Ein Warenkorb-Vergleich ergab, dass man 45 Prozent sparen kann, wenn man Handelsmarken kauft. Das sind zum Beispiel ja!, Gut & Günstig oder Tip. Die Eigenmarken von Aldi, Lidl, Rewe und Edeka schnitten alle etwa gleich gut ab. Ob man im Discounter oder im Supermarkt einkauft, spielt bei der Qualität also keine Rolle.
Immer wieder machen Verbraucherschützer außerdem darauf aufmerksam, dass hinter vergleichbaren Produkten im Zweifel derselbe Hersteller steckt. So auch Tryba: „Es gibt durchaus Eigenmarken, die von demselben Hersteller produziert werden wie vergleichbare Markenartikel.“
Nicht auf falsche Schnäppchen hereinfallen
Zeitungsbeilagen und Werbung locken mit Sonderangeboten, aber sind das wirkliche Schnäppchen? „ Wir haben in einer großen Untersuchung vor ein paar Jahren 400 Markenartikel über mehrere Monate beobachtet“, berichtet Tryba. Die Sonderangebote kehrten nach wenigen Wochen zum selben Preis wieder. Außerdem seien sie auch bei der Konkurrenz aufgetaucht, „und zwar zum identischen Preis.“ Der Rabatt ist also nicht unbedingt ein Rabatt, sondern der Normalpreis eher als Aufpreis zu verstehen. „Viele Menschen machen sich das nicht bewusst und freuen sich nur, dass sie ein Schnäppchen gemacht haben“, so Tryba.
Auch vor Sonderposten im Supermarkt warnt der Verbraucherschutz-Experte. Zwar wirken die herausgestellten Produkte wie ein Sonderangebot, das ist aber oft nicht der Fall. Auch hier gilt: Preise vergleichen.
Echte Schnäppchen seien dagegen in Verbindung mit bald ablaufendem Mindesthaltbarkeitsdatum zu finden. Die Betonung liegt auf „Mindest“: Die Produkte sind meist noch deutlich länger gut als das Datum angebe. Lebensmittel, die noch verbraucht werden könnten, würden zu oft weggeworfen – auch weil diese Angabe falsch verstanden werde. „Die Menschen sehen das als Ablaufdatum, was es nicht ist“, so Tryba.
Tricks der Hersteller kennen, Grundpreis vergleichen
Hier gilt die oberste Regel: Grundpreise vergleichen. Das ist der Preis je Gewicht, etwa pro 100 Gramm. „Eine wichtige und vorgeschriebene Angabe“, urteilt Tryba. Denn in den vergangenen Jahren hätten Hersteller „die Tendenz, Packungsgrößen zu ändern“ und von gelernten Standards abzuweichen. Die Tafel Schokolade habe nur noch 90 Gramm, das Glas Joghurt 330 Gramm – der Grundpreis steigt also unbemerkt.
Auch bei portionierten Größen hilft der Grundpreis, Artikel zu vergleichen: Joghurt im größeren Glas ist insgesamt günstiger als die gleiche Menge in vielen kleinen Plastikbechern zu kaufen. Abgesehen davon, dass sie mehr Müll verursachen. Quetschies, Fruchtzwerge, Caprisonne: Vor allem bei Produkten für Kinder ist die Masche beliebt.
Haferflocken statt Avocado-Toast frühstücken
Newell Jones setzt vermehrt auf günstige und möglichst haltbare Sattmacher, die man vielfältig zubereiten kann. Insbesondere Haferflocken, aber auch Nudeln, Reis oder Brot sollte man immer genug auf Vorrat haben, rät sie. Brot lässt sich in Scheiben gut einfrieren. Auch gut geeignet für den Vorrat sind zum Beispiel Linsen, Getreidesorten wie Hirse oder Couscous, Marmelade, Nüsse, Mehl oder Gemüsekonserven. Wäre das ständig im Haus, komme man nicht so schnell in Versuchung, doch mal zum Imbiss zu gehen oder etwas zu bestellen.
Bei der Wahl der Gerichte hält es die Amerikanerin simpel: Sie verzichtet auf ungewöhnliche Zutaten und Gewürze, die sie danach nie wieder braucht. Einfache Gerichte könne man mit guten Rezepten neu entdecken. Sie achtet darauf, regional und saisonal einzukaufen, denn das sei oft auch deutlich günstiger. Sie verzichtet auf Fertigprodukte und kauft dann lieber die Zutaten, um selbst zu kochen. Dabei achtet sie auf lange Haltbarkeit, bei Obst und Gemüse auf Frische, um nichts wegwerfen zu müssen.
Sich mit dem Thema beschäftigen
Wie so oft kann man Geld sparen, wenn man mehr Zeit investiert und sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt. Dazu gehört es zum Beispiel, Produkte und Preise zu vergleichen, „am besten über unabhängige Tests der Stiftung Warentest“, rät Tryba. Auch selbst zu kochen statt auf Fertiggerichte zurückzugreifen, erfordert Zeit, kann aber deutlich günstiger sein. Vor allem, sobald man für mehrere Personen kocht. Singlehaushalte sparen, wenn sie größere Mengen kochen und portionsweise einfrieren, rät Newell Jones.
July 31, 2020 at 11:00AM
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Tricks: Sparen im Supermarkt – so geht's - Kölnische Rundschau
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